Die Bundestagsabgeordneten Dr. Ole Schröder und Gero Storjohann im Dialog mit heimischen Milchviehhaltern

(Vlnr.) Christian Fölster (Landesteamleiter des BDM), Detlef Stolten (Landwirt), Dr. Ole Schröder MdB (Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein der CDU/CSU-Bundestagsfraktion), Volker Humfeld (Landwirt), Gero Storjohann MdB (stv. Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein der CDU/CSU-Bundestagsfraktion), Kirsten Wosnitza (BDM) und Gert-Matthias Albertsen (BDM), vorn: Dackel Willi (Hofhund auf dem Hof Fölster).

„Wir wollen unser Einkommen durch vernünftige Preise erwirtschaften und nicht durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen,“ brachte Christian Fölster (Landesteamleiter des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) das Anliegen der Mitglieder seines Verbandes beim informellen Gespräch mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Ole Schröder (Pinneberg) und Gero Storjohann (Seth) auf den Punkt. Anlass des Treffens auf dem Hof der Familie Fölster in Kisdorfer Wohld waren die aktuellen Forderungen des Verbandes an die Politik und die Molkereiwirtschaft. Durch einen Milchlieferstopp im Mai/Juni, Demonstrationen vor den Landwirtschaftsministerien und dem so genannten Milchgipfel in Berlin am 29.07. erreichte der Verband aktuell eine hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.

Der „Lohn“ für die Produzenten deckt häufig nicht einmal deren Kosten. Der Preis für ein Kilogramm Milch in Schleswig-Holstein liegt zwischen 28 und 34 Cent. Die Futtermittel und die Energiekosten steigen. Darum fordert der BDM einen Basis-Milchpreis von mindestens 43 Cent pro Kilogramm.Um das Ziel eines kostendeckenden Milchpreises nachhaltig zu erreichen, fordert der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter Sofortmaßnahmen zur Reduzierung derMilchproduktion sowie deren flexibler Steuerung. Der Überproduktion soll Einhalt geboten werden, da diese den Discountern in den Preisverhandlungen Vorteile verschafft.Die „Saldierung“ soll abgeschafft werden. Zurzeit soll die Überproduktion des einen durch die Unterproduktion des anderen ausgeglichen werden. Dieses funktioniert in der Praxis jedoch nicht.Eine flexible Ausgestaltung des derzeit starren Systems der Quotenregelung – auch auf europäischer Ebene ist laut BDM ebenfalls erforderlich.Weitere Forderungen sind die die Anpassung des Umrechnungsfaktors, vom Liter auf Kilogramm Milch von 1,02 auf 1,03, die Einführung einer erzeugerfinanzierten Umlage und die von der EU beschlossene 2 % ige Quotenerhöhung soll in einer nationalen Reserve geparkt und soll nur dann zur Produktion freigegeben werden, wenn kostendeckende Milchpreise sichergestellt werden können.Durch hohe staatliche Subventionen in Ländern wie Frankreich und den USA sehen die Milcherzeuger zusätzliche Probleme für den zukünftigen Milchexport (20%).Die Bundespolitiker Schröder und Storjohann sagten ihre Unterstützung für ein faires Einkommen der überwiegend durch Familien bewirtschafteten Betriebe zu. Sie sehen jedoch ein Problem in der Uneinigkeit des BDM mit dem Bauernverband. „Ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen der landwirtschaftlichen Interessenverbände gegenüber dem Europäischen Parlament sowie dem Bundestag und den Landesregierungen wäre für Entscheidungsfindungen zugunsten der Forderungen der Landwirte in der Politik sehr hilfreich,“ so Gero Storjohann.Von den Meiereien in Schleswig-Holstein erhoffen sich die Landwirte für die Zukunft ein moderneres Marketing, z.B. mit eigenen Markenartikeln. „Da haben uns die Bayern einiges voraus. Die vermarkten die Milch erfolgreich als den gesunden Sympathieträger der Landwirtschaft aus der heimischen Region,“ so Kirsten Wosnitza (BDM Mitglied aus Löwenstedt, Nordfriesland).