Verl . – „Seit 1998 hat es in Deutschland an unbeschrankten Bahnübergängen über 500 Tote gegeben. Deshalb hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit einem Antrag an den Deutschen Bundestag die Initiative ergriffen, um mehr Sicherheit an unbeschrankten Bahnübergängen zu schaffen“, so der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann, Mitglied im Ausschuß für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen des Deutschen Bundestages.
Storjohann weiter: „Einige Mitglieder des Verkehrsausschusses haben sich daher bei einem Ortstermin in Verl (Kreis Gütersloh) ein Bild von den Gefahren gemacht, welche durch unbeschrankte Bahnübergänge verursacht werden. Hier erläuterte uns Herr Werner Kuhlmann umfangreich die Probleme mit unbeschrankten Bahnübergängen. Werner Kuhlmann ist in der Frage der Sicherung von unbeschrankten Bahnübergängen unser erster Ansprechpartner. Er mußte vor vielen Jahren mit ansehen, wie ein Auto an einem unbeschrankten Bahnübergang in Verl von einem Zug erfasst wurde und ein kleines Kind starb. Dieses schlimme Ereignis hat ihn nicht losgelassen. Er erfand deshalb eine Kombination aus Andreaskreuz und Stoppschild, um Kraftfahrzeugführer vor den Gefahren an unbeschrankten Bahnübergängen effektiver zu warnen“.Neben Gero Storjohann nahmen an dem Ortstermin in Verl die Bundestagsabgeordneten Heidi Wright (SPD), Hubert Deittert (CDU), Klaus Brandner (SPD) und Gerhard Wächter (CDU), Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU), Jürgen Kugelmann von der Deutschen Bahn AG sowie Landtagsabgeordnete aus Düsseldorf und die Verler Fraktionsvorsitzenden teil.Sie alle versuchte Werner Kuhlmann mit einem Vortrag, mit Lichtbildern und einigen Beiträgen, die bereits in verschiedenen TV-Sendern liefen, von seiner Idee zu begeistern, die Andreaskreuze an den unbeschrankten Bahnübergängen mit den bekannten Stoppschildern auszurüsten. „Das ist eine billige und gleichzeitig auch sehr wirkungsvolle Lösung“, so Werner Kuhlmann.Letzteres konnte Kuhlmann anhand einiger Beispiele sogar nachweisen. In der Gemeinde Sollerup im Kreis Schleswig-Flensburg hatte man einen unbeschrankten Bahnübergang nach einem schweren Unfall ebenfalls mit Stoppschildern versehen. Zehn unfallfreie Jahre gingen ins Land, dann mußten die Stoppschilder wieder entfernt werden, denn nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist es verboten, das Stoppschild mit anderen Verkehrszeichen zu kombinieren. Seitdem waren schon wieder zwei Tote und zwei Schwerverletzte in Sollerup zu beklagen. „Die jetzt bestehende Regelung in der StVO muß daher geändert werden“, so Gero Storjohann. Der CDU-Verkehrsexperte weiter: „Die Bedeutung des Stoppschildes ist jedem Verkehrsteilnehmer bekannt, was für das Andreaskreuz leider nicht gilt. Eine Kombination beider Verkehrszeichen kann daher helfen, die über 12.000 unbeschrankten Bahnübergänge in Deutschland sicherer zu machen, denn eine kurzfristige technische Sicherung mit Schranken bei Kosten von mindestens 350.000 Euro pro Bahnübergang ist nicht zu verwirklichen“. Von der Theorie zur Praxis: Zusammen mit seiner Ausschußkollegin Heidi Wright und einem Fernsehteam von Kabel 1 testete Gero Storjohann die Kombination aus Andreaskreuz und Stoppschild. Die beiden Ausschussmitglieder fuhren in Verl mehrmals an teilweise schlecht einsehbare unbeschrankte Bahnübergänge heran, stoppten an der neuartigen Schilderkombination und überquerten danach mit ihrem Pkw die Gleise. Das Fazit von Gero Storjohann: „Die eindeutige Aufforderung zum Anhalten an unbeschrankten Bahnübergängen sorgt für mehr Sicherheit. Man hat Zeit, den Bahnübergang einzusehen. Die Kombination aus Andreaskreuz und Stoppschild ist deshalb eine gute Idee, die schnellstmöglich umgesetzt werden muß. Wenn wir nichts tun, werden sich die Unfallzahlen nicht ändern. Ich bin deshalb dafür, die StVO dahingehend zu ändern, den Landräten und Oberbürgermeistern die Möglichkeit zu geben, in ihrem Kreis oder ihrer Stadt die Kombination aus Andreaskreuz und Stoppschild an unbeschrankten Bahnübergängen aufstellen zu dürfen, wo immer sie dies für erforderlich halten“, so Gero Storjohann abschließend.